Die echten Wiener Beisln, in welche fast nur die
Einheimischen finden, liegen oft versteckt an einer unscheinbaren Gasse, wo
sich kein Tourist hinverirrt. Winklers zum Posthorn ist nach der
Posthorngasse im dritten Bezirk benannt. Diese unauffällige Gasse zweigt
direkt gegenüber des Palais
Sternberg von der Ungargasse ab. Bis 1862 hiess die Gasse Adlergasse.
Danach wurde sie umgetauft nach einem Gasthausschild "Zum Posthörndl",
welches seit 1776 nachweisbar war.
Das heutige Lokal existiert seit 1870 und erfuhr
regen Besitzerwechsel. Helmut Qualtinger und Friedensreich Hundertwasser
erkoren das Beisl zu einer ihrer Stammkneipen. Im Februar 2009 wechselte der
Wirt zum letzten Mal. Walter Winkler, ein erfahrener Wiener Gastronom,
entdeckte das lauschige Restaurant für sich, restaurierte das historische
Interieur aufwändig und kann von Beginn kaum einen leer gebliebenen Platz
verzeichnen. Die Wiener bestürmen Winklers Posthorn fast regelrecht, und
ohne Reservation braucht man grosses Glück, einen Platz zu erhalten.
Kein Wunder, gibt es hier doch ausschliesslich
Urwienerküche auf hohem Niveau zubereitet und zu moderaten Preisen. Das
ganze im herrlichen altwiener Wirtshaus-Ambiente: Rustikale Atmosphäre, alte
Leuchter, die originale Schank aus den 50er-Jahren, die Wandvertäfelung... Dass Winkler im
Hintergrund alles erneuert hat (Toiletten, Küche, technische Einrichtung),
ist kaum erkennbar. Und das ist gut so. Die Freundlichkeit des Personals,
die unverfälschten Wiener Gerichte und das einzigartige Ambiente gehören zu
Winklers Konzept, welches bestens funktioniert.
|