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Jacques Offenbach -
Blaubart (Barbe-Bleue)
Handlung, Inhalt
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Operette in 3 Akten
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Text von Henri Meilhac und Ludovic Halévy
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Uraufführung am
5.
Februar 1886
im Théâtre des Variétés, Paris
1. Akt |
Szene auf einem Dorfplatz in Südfrankreich mit Sicht auf
Ritter Blaubarts Burg. Blaubart singt. Seine fünfte Ehefrau
ist futsch, so sucht er sich eben die sechste. Blaubarts Alchimist Popolani
trifft eine Wahl: Die derbe Bäuerin Boulotte soll es sein. Blaubart macht sie
gleich zur Rosenkönigin. Boulotte jedoch ist wenig angetan vom Ritter,
denn sie hat es auf den Prinzen Saphir abgesehen. Diesen kennt sie jedoch nur
als Schäfer, denn als solchen pflegt sich der Prinz zu verkleiden, weil er
selbst die Schäferin Fleurette liebt. Fleurette ist nämlich die vor langer Zeit
verstossene Tochter von König Bobèche. Dieser hat seinen Minister Oscar
losgeschickt, Fleurette zu suchen, nachdem er festgestellt hatte, dass sein
später geborener Sohn sich nicht als Thronfolger eignet. Während Blaubart seine
Boulotte zur Ehelichung abholt, geleitet Oscar die inzwischen gefundene
Fleurette als Prinzessin Hermia zum Hof. Blaubart aber erhascht noch einen Blick
auf die adrette Fleurette und findet grossen Gefallen an ihr.
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2. Akt |
Auf König
Bobèches Schloss. Der König ist eigentlich ein Tölpel. Er ist voller
Eifersucht auf die alte kokette Königin Clementine. Die Festivitäten zur
Verlobung Hermias und Saphirs sind in vollem Gange. Die Prinzessin erkennt
in ihrem Angetrauten mit Freuden den geliebten Schäfer. Indes bildet sich
König Bobèche ein, der gut aussehende Graf Alvarez würde der Clementine
schöne Augen machen. Darauf erteilt der König dem erschrockenen Oscar den
Befehl, Alvarez zu töten, wie er es zuvor bei vier weiteren Verdächtigen tun
musste. Plötzlich platzt Blaubart herein, um der Gesellschaft die Boulotte
als seine sechste Frau vorzustellen. Diese aber verhält sich so unfein, dass
sie zum Verdruss des ganzen Hofstaates das Zeremoniell empfindlich stört.
Blaubart, der ja vielmehr Augen für Fleurette
alias Hermia hat, führt Boulotte heim und
übergibt sie in den Gewölben seiner Burg Popolani, auf dass er mit ihr
verfahre wie mit seinen vorherigen Frauen, sie nämlich aus der Welt zu
schaffen. Als Blaubart Boulotte kundgetan hat, dass sie sterben wird, kehrt
er vergnügt zum Fest zurück. Popolani hat das Ganze satt und eröffnet
Boulotte, dass er seinen Auftrag nicht ausführen und sie ebenso wenig
vergiften werde wie die früheren Frauen. Diese leben nämlich alle noch. Dann
holt er die Frauen aus ihrem Versteck. Boulotte führt die Truppe gleich an
und macht sich mit ihr auf den Weg zum Hof, um sich an Blaubart zu rächen.
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3. Akt |
Auf dem Schloss will man
soeben die Hochzeit Hermias und Saphirs vollziehen, als Blaubart reinplatzt
und verlautet, dass er schon wieder Witwer geworden sei und jetzt Hermia zu
seiner siebten Frau nehme wolle. Die Bestürzung ist gross, aber der
Wehrmacht Blaubarts ist selbst der König unterlegen.
Bobèche muss nachgeben.
Doch dann rückt die Frauentruppe um Boulotte und Popolani an. Gleichzeitig kommt
von der anderen Seite Graf Oscar in Begleitung von Bobèches fünf
überlebenden Eifersuchtsopfern. Es beginnt ein heiteres Maskenspiel. Die
fünf Männer werden darauf mit den fünf Frauen verheiratet, die durch
Popolanis List ja unrechtmässig Blaubarts Frauen geworden
waren. Saphir
heiratet nun doch seine Hermia, und der reumütige Blaubart heiratet Boulotte. Es herrscht grosse Freude auf dem Königsschloss.
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