Stadtpalais Liechtenstein

Bezirk, Bankgasse 9

planet-vienna, das stadtpalais liechtenstein in wien

Um 1691wurde der Bau des Palais nach Plänen von Domenico Martinelli für Dominik Andreas Graf Kaunitz begonnen, welcher den Bauplatz von der Familie Khevenhüller gekauft hatte. 1694 wurde Johann Adam Fürst von Liechtenstein der Besitzer des Rohbaus. Bauherr Liechtenstein übertrug die Bauleitung dem Architekten Gabriele de Gabrieli, welcher vor allem am Treppenhaus ein paar eigenmächtige Veränderungen vornahm. Um 1705 war das Palais vollendet. Bis 1807 beherbergte es die fürstlichen Sammlungen, welche danach in das Liechtensteinische Gartenpalais im Alsergrund gebracht wurden.

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Während der folgenden zwei Jahrzehnten wurde das Haus nur wenig genutzt. Dann zog fürst Alois II. ein und wohnte hier regelmässig. Dabei liess er die Repräsentationsräume in der zweiten Etage von Peter Hubert Desvignes im Stil des „Zweiten Rokokos“ ausschmücken. Es handelt sich in Wien um das wichtigste Beispiel dieser Stilrichtung, welche auf das Biedermeier folgte. Im 19. Jhr. war das Haus eine Attraktion wegen seiner technischen Novitäten. Es gab Besonderheiten wie die gassenseitige Fensterfront, welche sich durch einen einzigen Federdruck öffnen liess. Weiter gab es in dem Palais verschiebbare Zimmerwände und absenkbare Fussböden. Im Zweiten Weltkrieg erlitt das Palais Zerstörungen, wobei die grossartige Prunkstiege stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. Die Kriegsschäden wurden behoben und die Stiege originalgetreu restauriert.

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Das Stadtpalais Liechtenstein ist ein riesenhafter Palastbau mit quadratischem Innenhof und mächtiger Hauptfassade, welche im strengen römischen Barock gestaltet ist. Gegen die Bankgasse springt der durch Riesenpilaster gegliederte Mittelrisalit leicht hervor. Hinter dem monumentalen Hauptportal eröffnet sich eine fünfschiffige Eingangshalle. Während die Fassadengestaltung vorwiegend die erhabene und noble Erscheinung italienischer Stadtpaläste aufgreift, verleihen das Hauptportal und das reich verzierte Seitenportal gegen den Minoritenplatz dem Gebäude den österreichischen Barockakzent.

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An der üppigen Innenausstattung wirkten unter anderem die berühmten italienischen Künstler Giovanni Giuliani und Santino Bussi mit. Sie erschufen unter anderem das bereits genannte Treppenhaus, welches ganz besondere Beachtung verdient. Es weist überaus reichen plastischen Schmuck auf und repräsentiert das Können der beiden bedeutenden Künstler. Heute sind im Palais Kanzleien und nach wie vor Wohnräume der Fürstenfamilie untergebracht. Ein Teil wird seit 1971 ans Bundesministerium vermietet.


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planet-vienna, das stadtpalais liechtenstein an der bankgasse in wien, kriegsschaeden
Bombenschäden um 1945
Palais Liechtenstein, Stich von 1710
Palais Liechtenstein, Stich von 1710