19. Bezirk, Hackenhofergasse 18

Möglicherweise befand sich in Nussdorf einst ein Freihof. Das Gebäude gelangte 1737 von Baron Pilati an Joachim Georg Schwandtner, der es zum heutigen Schlösschen aus- und umbauen liess. Ab 1802 lebte hier für etwa zehn Jahre Emanuel Schikaneder, Dichter und Librettist der „Zauberflöte“. Um 1932 zog Franz Lehár ein und bewohnte das Haus bis 1944. In seinem Nussdorfer Heim komponierte er einige seiner bedeutendsten Werke, darunter die Operette „Giuditta„. Das Schlösschen ist bis heute in Privatbesitz.

Es handelt sich um einen barocken, zweigeschossigen Bau mit einem von allen Seiten umbauten Innenhof. Donauseitig schliesst ein Garten an, wodurch das Anwesen einem Gartenpalais ähnelt. Die Fassade entstand vermutlich um 1740 und wurde gegen Ende des Jahrhunderts verändert. Strassenseitig präsentiert sie sich fünfachsig mit pilastergegliederter Beletage über einem gequaderten Sockelgeschoss. In zwei Pilastern eingelassene Tafeln erinnern an Lehár und Schikaneder. Die Gartenfassade wirkt repräsentativer: Ein Mittelrisalit mit tempelartiger Front und reichem Stuckdekor betont die Mitte, von wo eine Freitreppe in den Garten führt.

Eine ehemals offene, u-förmige Treppe erschliesst das Obergeschoss. Dort liegt der zentrale Saal mit feinem Stuckwerk und Rankendekor, in dessen Deckenmittelfeld ein Fresko von Vincenzio Sacchetti den Triumph der Königin der Nacht zeigt. Er ist zugleich ein Lehár-Gedenkraum. Im Strassentrakt befindet sich zudem eine Hauskapelle mit einem barocken Deckenfresko der Heiligen Dreifaltigkeit. Der um 1720 entstandene Altar, geschmückt mit den Figuren der Heiligen Josef und Antonius, zeigt im Altarblatt die Unbefleckte Empfängnis, ein Werk von Johann Georg Schmidt.