1. Bezirk, Bräunerstrasse 7

Für Wilhelm Edlen von Walterskirchen wurde zwischen 1664 und 1671 an der Bräunerstrasse ein Palais errichtet. Wer der verantwortlich zeichnende Architekt war, ist nicht bekannt. An derselben Stelle soll sich zuvor ein Kuhstall befunden haben, aus dem die Milch für den kaiserlichen Hof geliefert wurde. Der Bauherr entstammte einem erbländisch-österreichischen Adelsgeschlecht, das 1643 in den Freiherrenstand erhoben worden war. Erst um 1723 erhielt das Gebäude sein prägnantes Portal. Das Dachgeschoss wurde 1986 aufgesetzt.

Das Walterskirchnersche Freihaus gilt als herausragendes Beispiel des österreichischen Frühbarocks und beeindruckt durch seine langgestreckte, einheitlich gestaltete Fassade. Das genutete Sockelgeschoss und die zehn Fensterachsen mit geraden Verdachungen und dezentem plastischem Schmuck verleihen dem Bau Eleganz und Strenge. Die durch Parapetfelder vertikal verbundenen Fenster sorgen für ein symmetrisches, regelmässiges Erscheinungsbild.

Besondere Beachtung verdient das hochbarocke Segmentbogenportal am rechten Gebäudeteil. Auf den äusseren Pfeilern thronen Steinvase und Putto, während das nach unten geschwungene Gesims dem Supraportenfeld seine charakteristische „Fliegenform“ verleiht. In dessen Mitte befindet sich eine Wappenkartusche mit fünf Helmen. Der Innenhof, der sich hinter der tonnengewölbten Einfahrt öffnet, zeigt eine historistische Pawlatschenverkleidung aus dem 19. Jahrhundert. Auch der Keller stammt in seiner Grundstruktur aus der frühen Barockzeit, enthält jedoch noch Mauerwerksreste aus dem Spätmittelalter.