8. Bezirk, Strozzigrund

Über das Gartenpalais Hocke (auch Hockge) ist nur wenig überliefert. Es handelte sich um einen barocken Adelssitz, der für den Landschreiber Johann Martin Edler von Hocke (1664-1731) errichtet worden war. Das Grundstück in der heutigen Josefstadt erwarb Hocke im Jahr 1711. Der architektonischen Sprache nach könnten die Pläne für den Gartenpalast auf Johann Bernhard Fischer von Erlach zurückgehen.
Das Palais Hocke war in drei Baukörper gegliedert, wobei der Mittelrisalit die Seitenflügel deutlich überragte und das architektonische Zentrum des Gebäudes bildete. Dieser markante Mitteltrakt wurde von einer figurenbesetzten Balustrade an der Dachkante gekrönt. Die fünf Fensterachsen waren über dem Sockelgeschoss durch Riesenpilaster gegliedert, während die beiden äusseren Achsen sanft einschwangen, wodurch der Risalit noch stärker in den Vordergrund trat.
Der Bau des Palais stellte für Hocke eine erhebliche finanzielle Belastung dar. Nach seinem Tod verkauften seine Erben das Anwesen, das in der Folge mehrfach den Besitzer wechselte. Schliesslich erwarb um 1767 die kaiserliche Hofkanzlei das Gebäude und nutzte es für ihre Zwecke. Der einstige Garten wurde mit Militäreinrichtungen überbaut, die im Laufe des 19. Jahrhunderts jedoch wieder verschwanden – ebenso wie das Palais Hocke selbst.
