Palais Gutmann

1. Bezirk, Beethovenplatz 3 / Fichtegasse 12

planet-vienna, das palais gutmann in wien

Die Brüder Wilhelm und David Gutmann entstammten einer angesehenen jüdischen Familie von Rabbinern und Gelehrten. Sie kamen aus Mähren, wo sie einen kleinen Kohlehandel betrieben. Dieses Geschäft bauten sie aus, expandierten und avancierten zu den führenden Kohlebergbau-Unternehmern der Monarchie. Die Brüder traten ausserhalb des Kohlegeschäftes als Wohltäter in Erscheinung und gründeten mehrere Stiftungen. 1866 liessen sich die beiden am Beethovenplatz vom Architekten Carl Tietz ein repräsentatives Wohnpalais errichten. Ausgeführt wurde der Bau von Johann Schieder.

planet-vienna, Gutmann-Gruft auf dem Zentralfriedhof

Das fünfgeschossige Gebäude ist ein typischer Ringstrassenbau im Stil des Historismus mit rustiziertem Sockelgeschoss. Das Portal liegt auf der Seite zum Beethovenplatz und ist schlicht gestaltet. Der darüber liegende Balkon mit Steinbalustrade nimmt drei Fensterachsen ein und ruht auf vier Kragensteinen, unter denen sich je ein Pilaster bis zum Boden zieht. Das erste Obergeschoss weist bescheidenen Fensterschmuck auf, während die zweite Etage mit schweren Dreiecksgiebeln über den Fenstern am reichsten ausgestattet ist. Die Gliederung der einzelnen Etagen wird auffallend deutlich gekennzeichnet durch Gesimse. Dasjenige zwischen dem zweiten und dem dritten Geschoss ist ornamentiert und erweckt den Eindruck eines Fries.


planet-vienna, Porträtbüste von David Gutmann
Porträtbüste von David Gutmann
planet-vienna, Wilhelm Gutmann
Wilhelm Gutmann
planet-vienna, Abbildung eines Deckengemäldes im Palais Gutmann: "Die zwölf Monate" von August Eisenmenger
Abbildung eines Deckengemäldes im Palais Gutmann: „Die zwölf Monate“ von August Eisenmenger