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Kirche am Hof
zu den Neun Chören der Engel
1. Bezirk, Platz am Hof

In
den Jahren von 1386-1403 erbauten die Karmeliter anstelle der
bisherigen romanischen Hofkapelle eine gotische Hallenkirche mit drei
Schiffen. Um 1553 wurde die Kirche den Jesuiten übergeben. Rund 220
Jahre später wurde der Orden der Jesuiten aufgehoben, worauf die Kirche
am Hof zur Garnisonskirche wurde.
Die Kirche am Hof ist den Neun Chören der Engel geweiht. Die geht auf
das Bildnis zurück, welches sich auf dem Karmeliteraltar
(‚Albrechtsaltar‘) befindet. Es zeigt Maria und die neun Chöre der
Engel, wobei die Gottesmutter von einem Engel den Erzherzogenhut
entgegennimmt. Wertvolle Tafeln des Altars werden heute im Stift Klosterneuburg
verwahrt. 1782 erteilte Papst Pius VI. von der Fassadenaltane aus den
Ostersegen. 24 Jahre später wurde genau diese Stelle Ort eines
tragenden Ereignisses in der Weltgeschichte: Am 6. August 1806
verkündete ein Herold des Kaiserhauses das Ende des Heiligen Römischen
Reiches, welches über 500 Jahre von den Habsburgern beherrscht worden
war.

Heute ist die Kirche am
Hof Sitz der grossen kroatisch-katholischen Gemeinde Wiens.
Architektonisch gesehen ist die Kirche am Hof ausserordentlich
interessant. Kaum ein sakrales Bauwerk in und um Wien vereint so
deutlich unterschiedliche Baustile, was einmal mehr deutlich werden
lässt, dass sich mancher Kirchenbau in Wien über Jahrhunderte
hinwegzog, respektive er ständig veränderte wurde. Das Haupthaus hat,
was für eine gotische Kirche typisch ist: Hohe Spitzbogenfenster,
Strebewerk und ein spitzbogenförmiges Rippengewölbe. Um 1610 wurde der
Kirche ein prachtvolles barockes Kleid verabreicht. Vom Boden bis unter
das gotische Rippengewölbe beherrscht Prunk und Stuck das Kircheninnere.
Was auf den ersten Blick
wie eine Faust aufs Auge wirkt, übt beim zweiten Blick einen ganz
besonderen Reiz auf den Architekturinteressierten aus. Im Jahre 1662
errichtete Carlo Carlone die monumentale weisse Fassade im Stil des
Frühbarock, welche sich in die Häuserreihe einfügt und einen
palastähnlichen Eindruck erweckt. Links vom Hauptportal befindet sich
ein Durchgang, der zu den engen Pflastersteingässchen hinter die Kirche
führt und dem Besucher den Stilbruch vom Barock zur Gotik oder vice
versa gleich nochmal deutlich macht.
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