Im Jahre 1618 stiftete Kaiserin Anna den Bau des Kapuzinerklosters an der Westflanke des heutigen Neuen Markt. Unter Anwesenheit Kaiser Ferdinands II.
wurde durch den Fürstbischof von Olmütz, Kardinal Franz von
Dietrichstein, die Grundsteinlegung vollzogen. Aufgrund der Unruhen des
Dreissigjährigen Krieges kamen die Bauarbeiten nur langsam voran. So
dauerte es alleine bis zur Fertigstellung des grössten Teils der Kirche
und bis zur Weihung des Hochaltares und der Seitenkapelle Maria
Opferung rund fünf Jahre. Am 25. Juli 1632 wurde die fertige Kirche
unter dem Patrozinium „Maria von den Engeln“ durch Bischof Anton
Wolfrath feierlich eingesegnet. In der Zeit zwischen 1840 und 1842
wurde das alte Kloster demoliert und neu gebaut, wobei man die Kirche
unverändert liess.
Im Zweiten Weltkrieg mussten die Kapuziner einen Teil ihres Klosters
für militärische Zwecke zur Verfügung stellen. Die Klosterkirche ist
sowohl innen als auch aussen vergleichsweise schlicht gestaltet. Die
einfache Giebelfassade ist so gut wie schmucklos und trägt einzig das
Ordenszeichen der Kapuziner. 1935/36 erhielt die Fassade ein Fresko von
Hans Fischer. Der Portalvorbau stammt aus dem Jahre 1760. Das
Kircheninnere ist einschiffig und hat beidseitig je eine Kapelle
angefügt; links die Kaiserkapelle, rechts die Pietàkapelle, in welcher
sich das Grab von dem im Jahre 1699 verstorbenen Marco d’Aviano
befindet, dem päpstlichen Legat, welcher sich um die Befreiung Wiens
von den Türken verdient gemacht hat.
Die Gemälde stammen grösstenteils von Pater Norbert Baumgartner, und
der Marmoraltar wird Peter Strudl zugeschrieben. In den Jahren 1970 und
71 wurden die Altäre, 1976 der Innenraum gründlich renoviert. Im
Vergleich zu anderen Wiener Kirchen ist die Kapuzinerkirche wenig
spektakulär, dennoch birgt sie eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten
Wiens: die Kaisergruft.
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